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Künstliche Intelligenz: Der Wandel kommt schneller als du denkst ...

KI

KI ist dabei, unser Leben radikal zu verändern. Ein Kurzinput von Christian Larsen zum Thema künstliche versus menschliche Intelligenz. Das Ablaufdatum von «Ich denke also bin ich» zeichnet sich ab.

Und plötzlich ist sie da – die künstliche Intelligenz. Smart-Phones und GPS waren gestern. Heute schreiben SchülerInnen ihre Aufsätze mit Chat-GPT, Autos erproben das Selbstfahren, KI unterstützt den Arzt bei der Identifikation von Tumoren, Kuschelroboter erobern die Altersheime ...

Gestern habe ich an einer Fortbildung von «voll digitalisierten Operationen» an der Uniklinik Balgrist Zürich erfahren: Jede Bewegung des Chirurgen wird aufgezeichnet, zudem weiss die «KI» immerfort, wo genau im Körper des Patienten sich die Spitze des Skalpells oder des Bohrers befindet. Ich bin beeindruckt. Heute Morgen erfahre ich im Radio: Moderne Autos sind wahre Daten-Kraken, wenn sie beispielsweise permanent meine Augen beobachten, um zu erkennen, ob ich müde oder gar angetrunken bin. Was dann ab 2024 eine vollautomatische Alkohol-Wegfahrsperre auslösen wird. Kurzum: In meinem persönlichen Leben ist die «KI» per November 23 definitiv angekommen.

Ich stelle mir deshalb die Grundsatzfrage: «Was unterscheidet die künstliche Intelligenz von meiner eigenen, menschlichen Intelligenz? Erstens: Ich habe eine direkte Wahrnehmung der Innen- und Aussenwelt dank hochspezialisierter Sinnesorgane. Zweitens: Ich habe ein Bewusstsein, ich welchem sich meine Gedanken und Gefühle spiegeln. Drittens: Ich haben einen intelligenten Körper, durch den ich in der Welt kommunizieren und agieren kann.

  Künstliche
Intelligenz
Menschliche
Intelligenz
Input
 
Datensätze Sinneswahrnehmung
Innen & Aussen
Prozess
 
Regeln, Logik,
Algorithmen
Selbstwahrnehmung
Selbstführung
Output
 
Datensätze Empathie, Erkenntnis
Motivation, Handlung

Nachgefragt: Wie war das schon wieder, als damals Dampfmaschine und elektrischer Strom erfunden wurden? Richtig: Der Mensch musste sich neu erfinden! Seine Muskelkraft hatte ausgedient. Und genau dies wiederholt sich jetzt: Das hochgehaltene Primat der kognitiven Leistungen des menschlichen Gehirns wird in rasantem Tempo durch intelligente Algorithmen ersetzt. Die «KI» wird zahllose kognitiven Leistungen übernehmen, die zuvor von Menschen geleistet wurden. Vor ein paar Wochen hatte der Chefredakteur einer renommierten Zürcher Zeitung seinen JournalistInnen befohlen: «Bevor ihr mir eure Berichte vorlegt, lasst sie von Chat-GPT gegenlesen». Hoppla!?

Stereotyp und beschönigend wird das Narrativ gepredigt, dass die «KI» dem Menschen Untertan sei und zu seinem Wohle beitrage. So sei es! Gleichzeitig nimmt uns die «KI» das Kernelement unseres gegenwärtigen kollektiven Selbstverständnisses weg: Die Identifizierung mit dem eigenen Denken. Der sich vollziehende Verlust wird unser Leben verändern – in der Schule, an der Börse, in den Medien, in der Medizin ...

Persönlich freue mich auf das anstehende Outsourcing vieler meiner Denkpflichten und fokussiere mich schon heute auf das, was die «KI» nicht kann: Ins Herz der Dinge lauschen, mein Bewusstsein im Hier und Jetzt verankern, zwischenmenschliche Beziehungen vertiefen, andere Menschen zu Gesundheit und Mindfulness anstiften. Die Auseinandersetzung mit «KI» hat mich zum Thema des nächsten MY HEALTH KONGRESS inspiriert: ANSTIFTUNG ZUR GESUNDHEIT – BEWEGUNG | MEDIZIN | BEWUSSTSEIN. Save the Date und herzlich willkommen am 9. November 2024 in Rapperswil bei Zürich.

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Christian Larsen
November 2023