Schulter Impingement

«Eingeklemmtes» vom Schultergelenk

Definition

Beim «Impingement» klemmt’s im Schultergelenk, weil es zu wenig Platz zwischen Schultereck oben und Kugelkopf unten gibt. Ein mechanisches Problem. Streng genommen ist das «Impingement» ein Symptomkomplex – und keine ursachenbezogene Diagnose. Allen Varianten gemeinsam ist ein mechanisches Platzproblem zwischen Gelenkkopf des Oberarmknochens (Humeruskopf) und Schultereck (Akromion). Hier können Schleimbeutel und Sehnen – allen voran die Supraspinatussehne oder die lange Bizepssehne – eingeengt und maltraitiert werden – ja sogar verkalken. Wichtig ist das Erkennen eines unfallbedingten Impingements mit Verletzung Rotatorenmanschette – dem Einreissen der Schultergelenkkapsel und gelenknaher Sehnen.
Bei allen nicht-traumatischen Impingements gilt es zwischen funktionellen und strukturellen Ursachen zu unterscheiden: Ein strukturelles Impingement liegt vor, wenn sich beispielsweise ein Knochensporn gebildet hat, der meist von oben ins Gelenk hineinragt und die Gelenkmechanik im Schultergelenk stört. Von einem funktionellen Impingement ist die Rede wenn beispielsweise eine vorverlagerte Schulter, eine Kapselschrumpfung oder eine muskuläres Ungleichgewicht zum mechanischen Konflikt zwischen Kugelkopf und Schultereck führen.
Synonym: Subakromiales Schmerzsyndrom.

Das Problem

  • Wegbereitend sind Rundrücken, vorverlagerte Schultern und ständiges Hochziehen der Schulter
  • Der Kopf des Oberarms rutscht im Gelenk nach vorne-oben und beengt Sehnen und Schleimbeutel
  • Der mechanische Konflikt führt zu Schleimbeutelentzündung, Sehnenruptur und Verkalkung.

Spiraldynamik® Therapie

  • Die Therapie fokussiert auf die funktionelle Zentrierung des Schultergelenks im Alltag
  • Schlüsselelement: Der Humeruskopf bleibt hinten-unten während sich die Hand nach vorne oder nach oben bewegt
  • Dies bedingt ein exaktes Zusammenspiel aller Muskeln von Schultergelenk und Schultergürtel.

Operation Ja oder Nein?

Therapie

Funktionelle Therapien stehen im Vordergrund: Übungsprogramme, Trainingsprogramm und manuelle Therapien. Das therapeutische Übungsprogramm soll lieber öfters und dafür in niedriger Intensität durchgeführt werden – mit Fokus auf Haltung, gezielter Mobilisierung und exzentrischer Kräftigung. Schmerzmittel und Entzündungshemmer haben ihren festen Platz in der Behandlung akuter Schmerzen. Zusätzliche passive Massnahmen wie niederfrequente Lasertherapie (LLLT), gepulste elektromagnetische Feld Therapie (PMFT) und transkutane Elektrostimulation (TENS) sind von kurzfristigem und bescheidenem Nutzen. Zudem haben sich Kortison-Infiltrationen etabliert, wobei es (erstaunlicherweise) nicht von entscheidender Bedeutung ist, ob das Kortison direkt ins Schultergelenk oder in die Gesässmuskulatur gespritzt wird. Wenn den Beschwerden eine Entzündung des Schleimbeutels zugrunde liegt, sollte natürlich das Cortison zusammen mit einem örtlichen Betäubungsmittel nicht in das Schultergelenk, sondern in den subakromialen Schleimbeutel injiziert werden.
Bei allen funktionellen Impingement – die Funktion ist gestört – ist eine Operation definitionsgemäss widersinnig, weil das «Wegschneiden von Knochen» die Fehlfunktion nicht korrigiert. Das operative «Platzschaffen» ist beim funktionellen Impingement nicht wirksamer als eine aktiv-funktionelle Therapie. Verkalkungen der langen Bizeps- oder Supraspinatussehne – sie entstehen durch chronische Fehlbelastung – können mittels Stosswellentherapie oder Nadelstichen unter Ultraschallsicht oder Röntgenkontrolle gezielt behandelt werden, manchmal lösen sie sich auch «spontan» auf. Bei Persistenz können diese Kalkherde operativ entfernt werden.

Operation

Anderes sieht es aus, wenn nachweislich durch Unfall oder Arthrose bedingte Knochenteile das Gelenk mechanisch stören, wenn sich beispielsweise strukturelle Veränderungen im Sinne eines Knochensporns gebildet haben. In diesen Fällen ist das Entfernen dieser Strukturen hilfreich.

Tipp

Die meisten Menschen reagieren erst, wenn es im Schultergelenk schmerzt. Vorbeugen ist einfacher: Das Erlernen des gelenkzentrierenden Gebrauchs der eigenen Schulter gehört unseres Erachtens zum Bewegungsalphabet des menschlichen Körpers. Idealerweise machen Sie sich damit vertraut, bevor ihre Schulter in den schmerzhaften Ausstand tritt. Wichtigster Punkt: Wenn sich die Hand im Alltag nach vorne bewegt, bleibt die Schulter entspannt hinten.

Clip & klar erklärt

Die wichtigsten Informationen, auf den Punkt gebracht, verständlich aus erster Hand.

Erfahren Sie hier, was es aus ärztlicher Sicht es über das Schulterimpingement, mögliche Therapien, Herangehensweisen und Operationen zu sagen gibt.

 

Übung

Erhalten Sie einen Eindruck.

Befähigung zur Selbsthilfe ist ein Grundpfeiler der Therapie. Die richtige Bewegung muss gelernt und verinnerlicht werden. Der Altag bietet das Übungsfeld.

 

Patientenbeispiele

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