Facettengelenk-Syndrom

Kleine Gelenke, grosse Probleme

Definition

Der Begriff Facettengelenksyndrom bedeutet Schmerz, Einschränkung und Verschleiss (= Syndrom) der Gelenkflächen (=Facetten) der kleinen Wirbelgelenke. Gemeint sind meist die kleinen Wirbelgelenke der Lendenwirbelsäule.

Das Problem

  • Beim unbeweglichen Rundrücken werden Drehbewegungen eine Etage tiefer nach unten zwangsverlagert
  • Die Gelenkflächen der Lendenwirbel klatschen hart aufeinander, Verschleiss ist programmiert
  • Die Arthrose führt zur Verdickung der Gelenkfazetten und mit der Zeit zur Einengung der Nervenwurzeln.

Spiraldynamik® Therapie

  • Beide Hüftgelenke müssen frei beweglich und voll streckbar sein; Verkürzte Hüftbeuger erzwingen ein Hohlkreuz und damit eine massive Mehrbelastung der Facettengelenke
  • Das ursprüngliche Drehvermögen der Brustwirbelsäule wird durch dreidimensionale Mobilisierungen und Übungen zurückgewonnen
  • Rumpfstabilität und Spiralkraft im unteren Rücken schützt die Facettengelenke vor Verschleiss.

Operation Ja oder Nein?

Therapie

Beim Facettengelenksyndrom lautet die Devise: Je früher desto präventiver, je später desto therapeutischer und je noch später desto chirurgischer. Funktionelle Therapien fokussieren auf Rumpfstabilität und axialer Stabilisierung der Lendenwirbelsäule; zur Entlastung der Facettengelenke müssen gleichzeitig die Brustwirbelsäule und die Hüftgelenke mobilisiert werden [eigene Erfahrungen]. Infiltrationen in die Facettengelenke – meist unter dem Röntgen-Bildverstärker oder CT-Sicht – haben diagnostisch eine sehr hohe Aussagekraft um festzustellen, ob die Schmerzen tatsächlich von den Facettengelenken stammen oder nicht. Die Facettengelenke werden «unter Sicht» mittels CT oder Ultraschall lokalisiert. Ein therapeutischer Nutzen von Facettengelenk-Infiltrationen ist derzeit nicht nachgewiesen. Etwas positiv schneidet die Radiofrequenz-Verödung der feinen Nerven der Facettengelenke ab.

Operation

Die Degeneration der Lendenwirbelsäule-Facettengelenke für sich genommen ist kein Grund zum Operieren. Operiert wird erst, wenn es durch zunehmende Arthrose zu Folgeproblemen kommt wie beispielsweise bei Instabilität, Spinalkanalstenose und Spinalnervenstenose, Wirbelgleiten, Dreh-Gleitdynamik bei Skoliosen. Es stehen zwei operative Verfahren zur Verfügung: Versteifung und künstliche Bandscheibe. Die Vor- und Nachteile der beiden Operationsweisen werden derzeit intensiv erforscht. Nachteile der Versteifung: ungenügende Schmerzreduktion, Beweglichkeitsverlust und Anschlussprobleme: An der Übergangsstelle kommt es gehäuft zu vermehrtem Verschleiss, die diesbezüglichen Risikofaktoren werden derzeit ebenfalls intensiv erforscht. Ein Sonderfall ist die Gelenk-Zystenbildung ausgehend von den Facettengelenken. Die operative Entfernung der Zysten ist der Zystenpunktion mittels Nadel überlegen. Die Frage der gleichzeitigen Wirbelkörperversteifung wird derzeit diskutiert

Tipp

Operative Eingriffe bei an der Lendenwirbelsäule haben während der letzten Jahre sukzessive zugenommen. Im Idealfall bringen sie eine vorübergehende Linderung der Beschwerden, in vielen Fällen muss nach ein paar Jahren erneut operiert werden. Fazit: Prävention ist Trumpf! Lassen Sie es gar nicht so weit kommen. Spätestens wenn der Hausarzt überdurchschnittliche Abnutzung der kleinen Gelenke feststellt, sorgen Sie dafür, dass Hüftgelenk und Brustwirbelsäule wieder beweglich werden und die Muskulatur im unteren Rücken anständig gekräftigt wird.

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